"Future Ruins" besteht aus fünf spekulativen Monumenten. Diese Modelle im menschlichen Maßstab setzen sich mit aktuellen soziologischen und geologischen Entwicklungen, mit den Werten und Idealen unserer Zeit auseinander.
Beschreibung (en)
"Future Ruins" consists of five speculative monuments. These human-scaled models are dealing with current sociological and geological developments, the values and ideals of our time.
HINWEIS
Es wurden alle Anstrengungen unternommen, um die Urheberrechtsinhaber ausfindig zu machen und ihre Erlaubnis für die Verwendung von urheberrechtlich geschütztem Material einzuholen. Ich entschuldige mich für etwaige Fehler oder Auslassungen und wäre dankbar, wenn mir Korrekturen mitgeteilt würden, die in zukünftige Nachdrucke dieser Dokumentation eingearbeitet werden sollten.
DANKE
HfG Karlsruhe: Sereina Rothenberger, Rebecca Stephany, Michael Kryenbühl, Ivan Weiss, James Langdon, Yannick Nuss, Katharina Wahl, Volker Albus, Matthias Bruhn, Sebastian Schäfer, Alexander Knoppig, Tobias Keilbach, Matthias Mai, Susanne Schmitt, Susanne Trautnitz, Zaur Ahlimanov, Waldemar Schwab
Für die großzügige Unterstützung: Lisa Ertel, Felix Plachtzik, Maxim Weirich, Phil Zumbruch, Lukas Marstaller, Oliver Boualam, Marcel Strauß, Anne-Sophie Oberkrome, Philipp Schell, Christoph Hauf, Christof Hierholzer, Massimiliano Audretsch, Ute Zell, Martin Zell
FLAME SPRAYED
Metall und Holz sind einander nicht fremd. Eisennägel halten seit Jahrhunderten Holzstücke zusammen. Aber was passiert, wenn diese uralte Verbindung aus einer mechanischen zu einer alchemistischen Einheit wird? Die Antwort liegt nicht in der mittelalterlichen Zauberei, sondern in einem industriellen Hightech-Verfahren. Das Metallflammspritzen geht auf Beobachtungen zurück, als Munition mit den Objekten verschmolz, auf die sie abgefeuert wurde, und hat sich zu einer Technik entwickelt, die in spezialisierten Werkstätten vor allem für den Korrosionsschutz von Metallen eingesetzt wird. Bei der Arbeit mit einem Metallsprüher fielen mir die Holzabschnitte auf, die als Träger für die besprühten Objekte verwendet wurden, sie wirkten wie metallisiert.
Der Spiegel, die Lampe und der Hocker der Serie FLAME SPRAYED reflektieren die hybriden Eigenschaften des Materials: Eine spiegelartig polierte Holzmaserung, ein in Stücke geschnittener Balken mit offenen Enden und eine leitfähige Holzoberfläche, die als Schalter fungiert.
FLAME SPRAYED
Metal and wood are no strangers to each other. Iron nails have been holding pieces of wood together for centuries. But what happens when this age-old bond gets transforms from a mechanical to an alchemical unison? The answer doesn't come from medieval wizardry but from a high-tech industrial process. Metal Flame Spraying dates back to observations, when ammunition fused with the objects it was fired at, developed into a technique that sits tucked away in specialised workshops primarily used for metal corrosion protection. Working with a metal-sprayer, I noticed the sacrificial wood offcuts being used as supports for the sprayed objects, and was caught by their unexpected appeal when seemingly metallified.
The mirror, lamp and stool of the series FLAME SPRAYED reflect the hybrid properties of the material: A mirror-like polished wood grain, a beam cut into pieces with open ends and a conductive wooden surface that acts as a switch.
Mein Projekt FLAME SPRAYED hat im Afterfire Seminar WS22/23 begonnen (Januar 2023 Projekt start) und ist danach zu einem freien Projekt geworden, an dem ich jetzt noch arbeite.
„finding traces and placing connections“ ist eine interaktive Kunstinstallation und ein persönlicher Liebesbrief an das Material Kupfer. Die Arbeit zelebriert die Funktionalität, Vielseitigkeit und Schönheit des Kupfers.
Besucher*innen können die in den Teppich eingelassenen Kupferflächen durch fünf verkupferte Steine verbinden und kontrollieren dadurch Klang und Licht des Raumes.
Die Komposition für das Werk wurde aus Aufnahmen, die durch Interaktion mit Kupferobjekten entstanden sind, generiert.
Jede aktivierte Fläche leuchtet auf und fügt eine Audiospur zur Komposition hinzu.
Dadurch entsteht nicht nur eine Interaktion mit der Arbeit, sondern auch eine Interaktion zwischen den Besucher*innen. Durch das Zusammenspiel entstehen individuelle Kompositionen und Kombinationen der Audiospuren und immer neue Abwandlungen des Klanges.
„finding traces and placing connections“ lädt ein, zu entdecken, zu hören.
“finding traces and placing connections” is an interactive art installation and a personal love letter to the material copper. The work celebrates the functionality, versatility and beauty of copper.
Visitors can connect the copper surfaces embedded in the carpet with five copper-plated stones and thereby control the sound and light of the room.
The composition for the work was generated from recordings made through interaction with copper objects.
Each activated surface lights up and adds an audio track to the composition.
This not only creates an interaction with the work, but also an interaction between the visitors. The interplay creates individual compositions and combinations of audio tracks and ever new variations of the sound.
“finding traces and placing connections” invites you to discover and listen.
"Über das Bekämpfen der Angst (vor der Welt)" ist eine spekulative Videoarbeit, die ein Spektrum von Phänomenen rund um Karten, Angst, Krieg, Reisen und den Körper abdeckt, wobei der Schwerpunkt auf der Praxis der Kartierung als Instrument zur Unterdrückung und Kontrolle von Land und Menschen liegt. Das Video versucht, einen Rahmen für das Thema zu schaffen, indem es viele verschiedene Geschichten zu einem Cluster zusammenführt, der vielleicht nicht repräsentativ ist, aber einige Teile des Themas beleuchtet. Ästhetisch und strukturell ist das Video von Rollenspielen, der Pre-Vis-Technik (die in Filmproduktionen verwendet wird) und Found Footage inspiriert. Das Szenario ist in einer fernen Zukunft angesiedelt, in der Klimawandel und Massenaussterben längst ihre Auswirkungen gezeigt haben und die Bestien, die vor der großen Kolonisierung über das Unbekannte wachten, zurückgekehrt sind. In der Rolle der Hauptfigur sucht der Zuschauer, angeleitet von einem Erzähler, nach Überresten der alten Welt, um zu verstehen, warum alles kartiert werden musste.
Beschreibung (en)
"About Fighting the Fear (of the World)" is a speculative video work that covers a spectrum of phenomena around maps, fear, war, traveling, and the body, with a focus on the practice of mapping as a tool to oppress and control land and people. The video attempts to frame the issue by bringing together many different stories to create a cluster that may not be representative but illuminates some parts of the issue. Aesthetically and structurally, the video is inspired by role-playing games, pre-vis technique (used in film productions), and found footage. The scenario is set in a distant future in which climate change and mass extinction have long since had an impact and beasts that used to watch over the unknown before the big colonization have returned. As the main character, the viewer searches for remnants of the old world, guided by a narrator, in order to understand why everything had to be mapped.
„Möglicherweise erscheinen die intermediären Kunstformen der 60er-jahre als zu komplex, ihre Manifestationen zu sehr als Teil einer noch lebenden Kunstgeschichte, vielleicht hindert auch die noch nicht abgeschlossene Bewältigung der postmodernen Wende in Philosophie, Kunst und Literatur an einer generalüberholten wissenschaftlichen Annäherung an diesen Themenbereich, der sich von der fließenden, aus Künstlerkommentaren über Kritiken in methodischen Darstellungen hervorgegangenen bisherigen Versuchen einer vorläufigen Einordnung des Phänomens Fluxus abzugrenzen hätte."
Beschreibung (en)
“It is possible that the intermediary art forms of the 1960s appear too complex, their manifestations too much a part of a still living art history; perhaps the fact that the postmodern turn in philosophy, art and literature has not yet been completed also prevents a generally overhauled academic approach to this subject area, which would have to distinguish itself from the fluid attempts at a provisional classification of the phenomenon of Fluxus that have emerged from artists' commentaries on critiques in methodical presentations.”
Etwas bleibt ist ein Portrait über einen Flecken Erde.
Etwas bleibt ist der Klang dieser Landschaft.
Etwas bleibt ist die Erzählung einer Geschichte.
Elenya Bannert beschäftigt sich in ihrer filmischen Erzählung mit dem Alter, dem Vergessen, den Anforderungen unserer heutigen Zeit und einem Leben, das so nur noch selten zu finden ist.
Matteo ist alt, er lebt alleine auf einer Alm. Er ist jedoch nicht ganz alleine: Seine Kuh erinnert ihn von Zeit zu Zeit daran, gemolken werden zu wollen. Das Lesen fällt ihm schwer und auch sonst wird Matteo ein wenig vergesslich und wunderlich.
Die finalen Dreharbeiten zu dem Film begannen im März 2017. Das idyllische Dorf Soglio, im Kanton Graubünden / Schweiz, dient als Schauplatz für die Geschichte.
Um mit Bild, Ton und Narration gleichwertig umgehen zu können, verzichtet dieser Film konsequent auf schauspielerische Leistung und erzählt aus der Sicht der Tochter, wodurch der narrative Charakter der Geschichte stark in den Vordergrund tritt.
Das filmische Material, das entstanden ist, wirkt auf stimmungsvolle Weise dokumentarisch und unterstützt den Betrachter darin, sich mit seiner individuellen Phantasie auseinanderzusetzen.
What remains is a portrait of a spot of earth.
What remains is the sound of the landscape.
What remains is the telling of a story.
In her cinematic narrative, Elenya Bannert deals with the concepts of age, forgetting, the demands of our current times, and a life that is nowadays so hard to come by.
Matteo is old, and lives alone on an Alpine pasture. He is, however, not completely alone; his cow reminds him from time to time that she needs milking. Reading has become difficult for Matteo, and he has also become a little forgetful and peculiar.
The final film shoot began in March 2017. The idyllic village of Soglio in the canton of Graubünden / Schweiz serves as the backdrop for the story.
In order to be able to deal with image, sound and narration equally, the film consequently rejects acting, and the story is told through the eyes of the daughter, bringing the narrative character of the story distinctly to the fore.
The emerging cinematic material appears documentary in an atmospheric way and encourages the viewer to confront individual phantasies.
"Etwas Aufnehmen" ist eine 30-minütige interaktive Reading Performance über den (Tast-) Sinn. Sie findet an einem 15 m langen Steintisch statt, 80 kg kinetischer Sand liegen auf ihm verteilt. Die Performance entstand in sechsmonatiger Recherche und im Austausch mit einer blinden Künstlerin, einem Tastforscher, einem Übersetzer von visuellen Lernmaterialien und einer Tierkommunikationsexpertin und erzählt außerdem von einer Kollaboration mit einem Hund (Betty). Welchen Stellenwert nimmt der Tastsinn in unserer Wahrnehmung ein, um Dinge wortwörtlich zu "begreifen"? Wie kommuniziere oder gestalte ich mit einem Tier, welches auf ganz andere Sinne zurückgreifen kann? "Etwas Aufnehmen" hinterfragt die eigene Wahrnehmung und beschreibt den Drang nach Verständigung. Die Reading Performance ist sowohl taktil, auditiv als auch visuell wahrnehmbar.
Beschreibung (en)
"Get in touch with" is a 30-minute interactive reading performance about the (tactile) sense. It takes place on a 15 metre long stone table with 80 kg of kinetic sand on top. The performance is the result of a six-month research and exchange with a blind artist, a tactile researcher, a translator of visual learning materials and an animal communication expert, and also tells of a collaboration with a dog (Betty). What role does the sense of touch play in our perception? How do I communicate or design with an animal that has access to completely different senses? "Etwas Aufnehmen" questions our own perception and describes the urge for understanding. The reading performance can be experienced tactilely, acoustically and visually.
“eternal girlhood” ist eine konzeptionelle Arbeit, welche aus einer Rauminstallation und einer Publikation besteht.
Ursprünglich in den Chinesischen Pavillons des Fasanengarten in Karlsruhe installiert, wurden durch Requisiten sowie einem selbst produzierten Musikstück, der Raum mit der Handlung der Publikation, verknüpft.
Das Projekt ermöglicht eine Reise in eine poetische Geschichte, inspiriert von persönlichen und kulturellen Themen wie Girlhood, Coming-of-Age und Growing Pains.
Die Handgebundene Publikation mit glitzerndem und geprägtem Umschlag umfasst auf ca. 100 Seiten neben Serien Analoger Schwarzweiß-Fotografie farbige Mittelformat Fotos, begleitet von analogen Schnappschüssen und Riso gedruckte Illustrationen.
Zwischen Fotoserien und Illustrationen, sind Songtexte sowie Skript-fragmente und Gedichte eingestreut, in Referenz zu Filmsequenzen aus Coming of Age Geschichten. Es ergibt sich die zeitlose Skizze eines Mädchens die Teil einer innig verbundenen Mädchengruppe ist.
Transparente Drucke von drei Mittelformat Fotografien werden vom Fensterlicht erleuchtet und symbolisieren in Zusammenarbeit mit dem Buch unterschiedliche Kapitel der Geschichte.
Unter einem Baldachin, umgeben von funkelnd tanzenden Schmetterlingen können Besucher*innen in diese Welt eintauchen und sind eingeladen, für einen Moment Teil von „eternal girlhood“ zu sein, fernab der Echtzeit.
“eternal girlhood“ is a conceptional Artwork, blending a publication with its installation space.
Initially installed in the Chinese pavillons of the Fasanengarten in Karlsruhe, the space was connected to the story of the book through props and a musical sound score.
The project offers a journey into a poetic Story, inspired by personal and cultural ideas on girlhood, coming of age and growing pains.
Handbound, wrapped in a glittery embossed Dustcover, the Publication features around 100 Pages with multiple series of black and white film photography, medium format shots underlined by analog snapshots and Riso printed Illustrations. In between the Chapters of Photography and Illustrations, lyrics, fragments of script and poems are inserted in reference to movie sequences from coming of age stories. A timeless profile of a girl being part of girlhood and a deeply connected friendship is created.
Transparent prints of three medium format photos are illuminated by the windows’ natural light and symbolize different chapters of the story in collaboration with the book.
Underneath a canopy, surrounded by sparkling dancing butterflies, Visitors can dive into this World and are invited to become part of “eternal girlhood“, away from modern reality.
Liebe Mitglieder der PPP,
sehr geehrte Hochschule für Gestaltung Karlsruhe,
liebe Gäste und Interessierte,
wir freuen uns sehr, heute den Raum 313 als Zentrale der Postdemocratic Picture Party (PPP) eröffnen zu dürfen. Von 18 bis 20 Uhr möchten wir Sie hierzu herzlich einladen!
Ausgehend von der Theorie des britischen Politikwissenschaftlers Colin Crouch zum Begriff der Postdemokratie [1] hat an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe eine einjährige Recherchephase zur ästhetischen Dimension der Postdemokratie stattgefunden: Gestaltungstheoretisch und bildwissenschaftlich wurden ästhetische Elemente als Seismographen einer gesellschaftspolitischen Gegenwart analysiert.
Der Raum 313 der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, die Zentrale der PPP, dient der Aushandlung dieser Fragen in unterschiedlichen Formaten, zum Beispiel Sprechstunden mit interessanten Gästen und ExpertInnen, aber auch als Möglichkeit, hausinterne postdemokratische Probleme mit Verantworlichen ausführlich zu diskutieren. Kommen Sie zahlreich, es gibt Brezeln und Sekt.
Herzliche Grüße,
PPP.
[1] Crouch hat eine Krise der Demokratien westlicher Prägung unter dem Begriff der Postdemokratie zusammengefasst. Er beschreibt den Legitimitätsverlust politischer Institutionen, die zunehmend unter dem Einfluss von Interessengruppen agieren; riesige Märkte und politische Großapparate befördern die technokratische Aushöhlung demokratischer Mechanismen und den Aufstieg neuer Eliten, im Gegenzug wachsen Nationalismus, Frustrations- und Ohnmachtsgefühle.